1. Nenne den Schmerz beim Namen. Wer ist der Dämon, der dich zum Schreiben verführte?
Weder Mensch, noch Muse und schon gar nicht das Unglück. Eher der Moment der Berührung, der festgehalten werden will. Im Foto oder verDICHTET und optimal in Kombination aus beidem.
2. Wer dich kennenlernen will muss wissen, dass du …
… gerade auf dem Kriegspfad bist. Das Empathiegirl hat sich vorgenommen, zum Aas zu werden. Oder wahlweise zur Bitch. Aber das wird ein langer harter Weg ;-))
3. Welche Götter verehrst du?
Da kommt dann das Empathiegirl wieder durch: Ich liebe Texte von Eva Strittmatter und von Hilde Domin. Das sind die Göttinnen in meinem Olymp. Kaffeetrinkend mit Rilke, ohne den geht gar nichts.
4. Was tust du, um dein Werk bekannt zu machen?
Nichts. Ich verdiene meine Brötchen mit Wörtern den lieben langen Tag. Die Brötchen reichen. Und die besonderen, schönen Wörter, die schenke ich meinen Geliebten, meinen Freunden und hin und wieder (für mein Ego) auch diesem Blog.
5. Und nun, zeige dich!
FRAGMENT
Wie ein Vogel flattert dein gefangenes Herz an meines,
wenn wir liegen eng verschlungen, Haut an Haut.
Es schlägt für einen innigen Augenblick in meiner Brust.
Später: bergauffließende Wasser voll von Erinnerungen, die du heimlich auf goldrote Ahornboote häufst und mit der Strömung treiben lässt.
Mit dir fließen alle Wasser in meine Richtung.
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@ Poeta
VERFALLEN
Auffliegen wie der silberne Reiher Am See heute Morgen. Einatmen die frostklare Luft Und den Erdgeruch gefallenen Laubs.
Auch ich fiel. Tage und Wochen Wie Herbstlaub vom Himmel. Getrieben von Wünschen Und vom wirbelnden Wind.
Nun stehen die Bäume Wie gezeichnet Vorm lodernden Sonnenaufgang Und was fallen musste, das fiel.
Stille zog in die leeren Zweige ein, Am Boden Liegendes ruht nun und wandelt sich. Es atmet leise aus sich erweiternder Brust
Und träumt vom innigen Flug.
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@Poeta
ZEITZEICHEN
Wie Worte schreibt die Zeit dir erste Zeichen ins Gesicht. Noch schimmert deine Haut wie Seide. Noch legen anerkennende Blicke wie wärmendes Tuch auf deinen Nacken sich.
Doch jeden Morgen stehst du etwas langsamer auf. Du tanzt und feierst nicht mehr ungestraft, bis alle Vögel singen. Stattdessen stellst du fest, dass manche Träume auf immer Träume bleiben müssen – du wirst kein Eislauf-Star.
Ein paar wesentliche Dinge hast du inzwischen verstanden: du lebst im Jetzt und weißt, wie man das Leben wirklich spürt. Genießt die Kostbarkeit der Augenblicke und dir ist klar, dass eine zärtliche Geste mehr zählt, als alles, was mit Geld sich kaufen lässt.
Und du hast begriffen, dass nicht das Gehen, sondern Bleiben eine Kunst ist. Man nähme doch sein Päckchen immer mit, denkst du, und legst stattdessen ein paar neue Kissen auf die Couch.
Daran, wie dein Kind wächst, siehst fliehend du die Zeit vergehn. Früher konntest du leichter lieben, jetzt liebst du tiefer und suchst länger oder gar nicht mehr.
Das ist, wie eine Schwelle überschreiten und nun, alle Mädchenallüren hinter sich lassend, Frau zu sein.
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UNTER DEINER HAUT
Dein Körper – eine Landschaft. Meine Hände wandern zu gern über die seidenweiche Textur deiner Haut. Gehen auf Entdeckungsreise in einem neuen Land, das noch aufregend fremd vor mir liegt.
Lustvoll bereise ich Hügel und Täler. Erkunde jeden Spalt und jede Wölbung, erfühle auch Narben, die keiner sieht… Unter meinen Fingern zieht dein Leben vorbei. Verborgenes wird sichtbar.
Ich atme dich ein, bis ich ankomme unter deiner Haut.
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@ Poeta
GEH NICHT HINAUS IN DEN SCHNEE
Geh nicht hinaus in den Schnee, wo der kalte Mond glitzernde Paläste baut, wo die Sterne ihr Licht in der Ackerfurche sacht zur Ruhe betten.
Dort stehn die Bäume wie gemalt. Sie sind nicht mehr von dieser Welt und ihre langen Schatten wandeln schon im Anderwärts.
Da ist kein Laut: kein Zweig flüstert und keiner Eule Feder fällt. Alles ruht starr, wie zur Betrachtung hingestellt.
Geh nicht hinaus in den Schnee, zerschreite knirschend diese Pracht, stör nicht die große Stille der langen Winternacht.
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@ Poeta
VOM FLIEßEN DES BACHES
Wiedergefunden habe ich den leise glucksenden Bach meiner Kindheit. Leichtfüßig bin ich ans andere Ufer hinüber gesprungen, das damals so weit mir schien. So weit, wie der Gedanke, erwachsen zu sein.
Kaum zwei Schritte ist der Bach nun breit. Sein Wasser fließt – wie rasch verging die Zeit. Ein jedes Jahr, scheint mir, verfliegt ein wenig schneller. Als hätte ich Sandkörner in der Hand gehalten und der Wind ging darüber hin.
Und doch: das Jahr bleibt Jahr. Es pocht der Takt der Tage und Minuten auf ewig gleich. Verlangsamen muss ich die Stunden wieder und ausdehnen den Moment. Wie das Kind, das am Bach spielt und vergisst die Zeit.
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Bedenke! Wer den Montag nicht ehrt, dem ist die Woche nichts wert!
Auf meinem Blog Terence Horn poste ich Lesestoff aus den 90ern, auch mal aktuelles Zeug, siehe "Joshua - Die Liebe Gottes". Witziges, spontanes Material rund um Betäubungsmittel, Mädchen und den Wahnsinn im allgemeinen.
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26 Gedanken zu „Montagslyriker – Aas Bitch Herz Dame“
Prinz Prospero ist soweit ich das mitbekommen habe im Urlaub, er kann also heute keine seiner fundierten Kommentare abgeben. Ich kann ihn leider auch nicht vertreten, da meine lyrischen Fähigkeiten beschränkt sind. Trotzdem möchte ich dir danken, liebe Poeta für deinen tollen Beitrag und die Gedichte. Beim Beitrag erstellen hab ich sie lieb gewonnen und die Bilder passen auch sehr gut dazu. Ich muss dir deshalb sagen, dass dir das Aas oder die Pitch nicht stehen wird, aber das weißt du ja.
Ok, du weißt wie es funktioniert? Schick mir die Antworten auf die fünf Fragen und einige Gedichte deiner Wahl (zw. 3 und 8) an terencehorn@gmx.de
Und natürlich Bilder oder was du sonst so hast und zeigen willst
Tut mir leid, dass ich so spät antworte! mit meinem Pc stimmt gerade einiges nicht….es ist ein wunder, dass ich ihn anbekommen habe.
Aber gut…: also, ich finde es wirklich wunderschön geschrieben, das muss man dir lassen! Sehr schön formuliert und natürlich auf eine tolle Einzigartigkeit. Die Sprache sagt sehr viel aus und natürlich alles, was zwischen den Zeilen und in den Zeilen steht 🙂
Gefällt mir auf jeden Fall sehr!
(Ich weiß leider nicht wann mein Pc wieder funktioniert…deshalb entschuldige ich mich dafür schon mal)
Ohje! Hoffe er geht bald wieder. Hab dir schon eine E-Mai geschrieben, am nächsten montag wird unser Magazin veröffentlicht. Da unbedingt vorbeischauen.
Gruß
Terence
Prinz Prospero ist soweit ich das mitbekommen habe im Urlaub, er kann also heute keine seiner fundierten Kommentare abgeben. Ich kann ihn leider auch nicht vertreten, da meine lyrischen Fähigkeiten beschränkt sind. Trotzdem möchte ich dir danken, liebe Poeta für deinen tollen Beitrag und die Gedichte. Beim Beitrag erstellen hab ich sie lieb gewonnen und die Bilder passen auch sehr gut dazu. Ich muss dir deshalb sagen, dass dir das Aas oder die Pitch nicht stehen wird, aber das weißt du ja.
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Da hast Du Recht. War ein Versuch 😉 Freu mich, dass ich mit dabei bin!
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Und danke für die von Dir sehr gelungen gestaltete Vorstellung hier 🙂
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Gern geschehen! Musst ja gar nicht so viel machen. Wurde ja alles frei Haus geliefert.
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Sehr schön, bin restlos begeistert! Liebe Grüße von der Hafenmöwe
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Gerne auch mal bei den Montagslyrikern mitmachen und die fünf Fragen des Lebens beantworten. Wir freuen uns!
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oja gern!
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Ok, du weißt wie es funktioniert? Schick mir die Antworten auf die fünf Fragen und einige Gedichte deiner Wahl (zw. 3 und 8) an terencehorn@gmx.de
Und natürlich Bilder oder was du sonst so hast und zeigen willst
Alle Infos gibts auch hier: https://terencehorn.com/montagslyriker/
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Na, dann bekommst Du bald mal Post… jedenfalls noch in diesem Jahr!
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Super freut mich! Der nächste freie Termin ist der 06.02. Schon mal vormerken. sobald dein Beitrag dann bei mir klären wir alles weitere. bis dahin …
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Sehr schön:-) Heute abend gibt es sogar hörbare Worte:-) Hier wird es eben niemals langweilig:-)
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So ist es! Ich bin auch schon dabei die Broschüre zu erstellen. Sollte noch vor Weihnachten fertig werden. Mal schauen …
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ich bin verzaubert. und das so früh am tag. ❤ danke für diese zauberschönen worte. vor allem die gesprochenen.
liebe grüße in die runde!
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Grüß dich! Lange nichts gehört. Alles klar bei dir?
Gruß
Terence
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🙂 ja, alles zieht seine bahnen. alles gut.
ganz liebe grüße auch an deine lieben 😉
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Lieben Dank! Bei youtube gibt es noch ein paar mehr von meinen Sprechexperimenten. Die werden Dir in der rechten Spalte angezeigt 😉
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das werde ich mir unbedingt ansehen. 🙂
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Sehr feine Texte – da fragt man sich, ob die eigenen lyrischen Ergüsse mithalten können …
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Wikinger zweifeln nicht, Wikinger erobern 😉
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Darauf komme ich zurück!
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Ich zweifle auch und oft an jedem Wort. Und doch hat jedes seine Berechtigung. Meine, deine, unsere. Und ich freue mich, dass Dir meine gefallen 🙂
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Ja, so ist es wohl …
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Tut mir leid, dass ich so spät antworte! mit meinem Pc stimmt gerade einiges nicht….es ist ein wunder, dass ich ihn anbekommen habe.
Aber gut…: also, ich finde es wirklich wunderschön geschrieben, das muss man dir lassen! Sehr schön formuliert und natürlich auf eine tolle Einzigartigkeit. Die Sprache sagt sehr viel aus und natürlich alles, was zwischen den Zeilen und in den Zeilen steht 🙂
Gefällt mir auf jeden Fall sehr!
(Ich weiß leider nicht wann mein Pc wieder funktioniert…deshalb entschuldige ich mich dafür schon mal)
Alles Liebe,
Jana
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Ohje! Hoffe er geht bald wieder. Hab dir schon eine E-Mai geschrieben, am nächsten montag wird unser Magazin veröffentlicht. Da unbedingt vorbeischauen.
Gruß
Terence
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SUPER!
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