Das ganze Jahr hindurch würde ich dich loben, meine Stunden an euch verschenken, jede Minute zuhören und keine Sekunde an mich denken.
Ich würde Danke sagen, nach jedem Wort. Gern geschehen und Bitte sehr!
Gute Nachrichten hören, die es tatsächlich gibt. All die versteckte Hoffnung in meinem Kopf, der Schalk in meinem Rücken, der Frohsinn im Herz. Sie würden leben.
Morgens würde ich aus der Dusche springen, wie Bruce Lee. Dem Schurken das Rückgrat brechen und mein Leben lang die Welt retten.
Ich würde meinen Liebsten zeigen, was ich verborgen hielt. Wünsche lesen, die sich in deinem Auge spiegeln. Hoffnung überreichen, nach einem verlorenen Tag.
Wie bereits angedroht, möchte ich euch einige unveröffentlichte Passagen aus dem Roman „Lucia – Mein liebster Wahnsinn„ vorstellen. Lesestoff, der zum schmunzeln, nachdenken und weinen anregen. Heute gehts los:
„Im Namen der Menschlichkeit, mach das weg!“ bat ich Stoffel, zum zweiten Mal schon. Er drehte noch ein wenig lauter, putzte nebenbei die Bong und gab Eiswürfel dazu. Stilvoll und fachlich einwandfrei servierte er eine Mördermischung.
„Zieh dir den Song rein! Der Typ ist gut!“ wollte uns Stoffel überzeugen, wo es keine Überzeugung gab.
„Bist du völlig durchgeknallt? Mach den Dreck weg! Beim uns am Finanzamt läuft bessere Mucke.“
Boris horchte auf.
„Musik auf der Arbeit? Bist du in der Gewerkschaft, oder was?“
Anfang April hatte ich die Möglichkeit zu einem Interview mit Boris Dauber von der Main Echo, die größte Tageszeitung in der Gegend wo Lucia – Mein liebster Wahnsinn hauptsächlich spielt. Wir waren also Montag um 11.00 Uhr verabredet und ich hab am Sonntag noch einiges vorbereitet: Ein paar neue Fotos, evtl. Fragen, Klamotten, solches Zeugs halt.
Alles bene möchte man meinen, doch an dem betreffenden Montag war ein derart schönes Wetter, ich hatte nur noch Garten im Kopf, also nur noch. Da war nichts mehr mit Interview, Verpflichtungen oder sonst was und so haben wir es dann auch gemacht. Ein herrlicher Tag im Garten, mit Grillen und dem ganzen Faulenzerprogramm, bis die Sonne hinter dem Hügel verschwand, das war so gegen 18.00 Uhr und da entdecke ich mein Handy mit einigen verpassenden Anrufen und Nachrichten auf meinem Anrufbeantworter … Ich hatte es also mal wieder geschafft einen wichtigen Termin vollständig in den Sand zu setzen.
Naja, nicht ganz. Boris Dauber war um 18 Uhr noch auf Arbeit und zeigte Verständnis für den verwirrten und zerstreuten Autor. Es hat also doch noch geklappt und jetzt gehts auch los, hier der Link:
„Sex, Drogen und böse Mädchen, eine gefährliche Mischung, die Terence Horn meistert wie kein Zweiter“
Halleluja, ein Heiliger muss das gewesen sein, ein Prophet, aber schauen wir doch mal näher hin, wie steht es um sein Seelenheil. Wie hat er gelebt? Welche Filme hat er gesehen, welchen Lesestoff gelesen und welche Musik gehört? Welche gottverdammten Drogen nahm er?
Terence Horn bittet um Absolution und will Beichte ablegen. Der grösste Sünder aller Zeiten beantwortet die fünf Fragen des Lebens:
Drei Wochen sind seit der Veröffentlichung von „Lucia – Mein liebster Wahnsinn“ vergangen und ich kann sagen, der Wahnsinn entwickelt sich. Eigentlich gab es nur eine böse Rezension und zwar auf Amazon. Die Ärmste fühlte sich wohl in ihrem Feminismus verletzt und musste mir gleich mal eins reinwürgen. Obwohl Sie das Buch gar nicht gelesen hat, sondern nur die die ersten zwei Seiten der Leseprobe. „Kati und Annkathrin? Kennt ihr euch?“ Meinungen, Pöbeleien und Rezensionen zum Roman „Lucia – Mein liebster Wahnsinn“ weiterlesen
Die Abwesenheit von Herrn Jaschinski traf unseren Amtsleiter sowieso ziemlich hart, berichteten meine Kollegen. Sie sagten auch, dass der Chef eine ganz spezielle Beziehung zu Herrn Jaschinski pflegte und diesen, seinen fähigsten Speichellecker, nicht ersetzen konnte oder wollte. Herr Jaschinski war, ohne jegliche Übertreibung, ein Arschkriecher ersten Ranges. Königsklasse, wenn man so will. Dieser befähigte Wurm war zu Höherem berufen und bekannt für seine filigrane Arbeit. Ein geschmeidiger Arschmeister, der sich liebevoll und mit höchster Präzision seiner Tätigkeit widmete. Im Mikrobereich bearbeitete Herr Jaschinski jedes Detail mit einer besessenen Obsession, um so hörig und unterwürfig wie möglich, im Arsch seines Wirts Position zu beziehen.